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Kubernetes Netzwerkgrundlagen in Kubernetes

Herausforderungen verstehen und Lösungen effektiv umsetzen

Kubernetes wurde entwickelt, um das Management von containerisierten Anwendungen in modernen, verteilten IT-Infrastrukturen zu optimieren. Dabei ergeben sich besondere Herausforderungen an die Netzwerke innerhalb von Kubernetes-Clustern, die sich durch traditionelle Netzwerkmodelle nur schwer bewältigen lassen. Kubernetes-Netzwerke müssen weit mehr leisten, als nur Container miteinander zu verbinden – sie müssen dynamische, flexible und skalierbare Verbindungen ermöglichen, die den Lebenszyklus und die Mobilität der Container nahtlos unterstützen.

Anforderungen an Netzwerke in Kubernetes

Die besonderen Eigenschaften von Kubernetes erfordern spezifische Netzwerkfähigkeiten:

  • Dynamische Skalierung: Kubernetes erstellt und entfernt Pods je nach Bedarf. Das Netzwerk muss diese kontinuierlichen Änderungen unterstützen und sicherstellen, dass alle Pods bei jedem Statuswechsel wieder verbunden werden.
  • Verteilung und Isolation: Da Pods auf mehreren Nodes verteilt werden, muss das Netzwerkmodell eine unkomplizierte Kommunikation zwischen den Nodes sicherstellen und gleichzeitig die Isolation von Diensten ermöglichen, um Sicherheitsanforderungen in Multi-Tenant-Umgebungen zu erfüllen.
  • Flexible Servicebereitstellung: Kubernetes verschiebt Anwendungen und Pods dynamisch auf verschiedene Nodes, weshalb ein statisches, IP-basiertes Netzwerkdesign ungeeignet ist. Das Netzwerkmodell muss sich an die ständige Bewegung der Anwendungen anpassen können.
  • Sicherheitsanforderungen: Insbesondere in Multi-Tenant-Umgebungen muss das Netzwerkmodell den Zugriff auf Ressourcen präzise steuern und eine Isolation der Dienste gewährleisten.

Prinzipien der Kubernetes-Netzwerkarchitektur

Um den Anforderungen an ein flexibles und dynamisches Netzwerk gerecht zu werden, verfolgt Kubernetes ein Netzwerkmodell, das auf vier zentralen Prinzipien basiert.

Das erste Prinzip ist die Zuweisung einer eigenen IP-Adresse für jeden Pod. Diese Designentscheidung ermöglicht es jedem Pod, ohne zusätzliche Netzwerk-Konfigurationen direkt mit anderen Pods zu kommunizieren. Die eindeutigen IP-Adressen vereinfachen die Netzwerkverwaltung und gewährleisten eine klare Abgrenzung zwischen den einzelnen Pods, was die Übersichtlichkeit und Effizienz innerhalb des Clusters erhöht.

Das zweite Prinzip ist die NAT-freie Kommunikation im Cluster, oft auch als „flaches Netzwerkmodell“ bezeichnet. Diese Struktur erlaubt es den Pods, direkt miteinander zu kommunizieren, ohne Netzwerkadressübersetzung (NAT) zu nutzen – unabhängig davon, auf welchem Node sich die Pods befinden. Diese direkte Kommunikation ohne NAT sorgt für ein effizientes und flexibles Netzwerk, das die Skalierbarkeit des Clusters erheblich verbessert.

Ein weiteres zentrales Prinzip ist, dass Kubernetes den Systemdiensten auf jedem Node, wie dem Kubelet-Agenten, umfassenden Zugriff auf alle Pods des jeweiligen Nodes gewährt. Dieser Zugriff ist entscheidend für die zuverlässige Verwaltung, Überwachung und Kontrolle der Pods. Er stellt sicher, dass Kubernetes die vorgegebenen Konfigurationen und Richtlinien auf jedem Node konsequent durchsetzen kann und somit ein stabiler Betrieb gewährleistet ist.

Schließlich teilen sich Container innerhalb desselben Pods eine gemeinsame Netzwerkumgebung, einschließlich der IP-Adresse und der Ports. Diese gemeinsame Nutzung des Netzwerk-Stacks ermöglicht eine unkomplizierte Kommunikation zwischen den Containern eines Pods über localhost. Dadurch wird der Ressourcenverbrauch optimiert und die Effizienz im Cluster gesteigert.

Diese vier Prinzipien bilden die Grundlage der Kubernetes-Netzwerkstruktur und gewährleisten eine flexible, skalierbare und dynamische Bereitstellung von Workloads im Cluster.

Kommunikationsanforderungen in Kubernetes

Zur Umsetzung der genannten Prinzipien und zum effizienten Betrieb der Workloads in Kubernetes sind vier zentrale Kommunikationsanforderungen zu erfüllen:

  1. Container-zu-Container-Kommunikation: Innerhalb eines Pods teilen Container die Netzwerkumgebung und kommunizieren über localhost – ohne zusätzliche Netzwerkabstraktionen.
  2. Pod-zu-Pod-Kommunikation: Alle Pods im Cluster müssen unabhängig vom Standort direkt miteinander kommunizieren können. Das flache Netzwerkmodell von Kubernetes ermöglicht diese nahtlose Verbindung und unterstützt so die Flexibilität und Skalierbarkeit des Clusters.
  3. Pod-zu-Service-Kommunikation: Da Pods dynamisch verwaltet werden, ändern sich ihre IP-Adressen ständig. „Services“ bieten stabile Endpunkte, die über DNS-Namen erreichbar sind, und sorgen für eine effiziente Lastverteilung, sodass Anfragen immer an die verfügbaren Pods geleitet werden.
  4. Externe Kommunikation: Kubernetes steuert den Datenverkehr zwischen internen Anwendungen und externen Systemen. Ingress-Ressourcen und LoadBalancer-Services ermöglichen den Zugriff von außen und regeln eingehende sowie ausgehende Verbindungen.

Netzwerkkomponenten in Kubernetes

Zur Erfüllung dieser Anforderungen setzt Kubernetes auf verschiedene Netzwerkkomponenten und -ressourcen:

  • Pods und Container: Die Basis jeder Anwendung. Container innerhalb eines Pods teilen Netzwerkressourcen und kommunizieren über localhost.
  • Services: Diese stabilen Schnittstellen gewährleisten, dass Pods unabhängig von dynamischen IP-Änderungen erreichbar bleiben. Es gibt verschiedene Service-Typen:
    • ClusterIP für interne Kommunikation innerhalb des Clusters,
    • NodePort für den externen Zugriff über Cluster-Nodes, und
    • LoadBalancer für externen Traffic über Cloud-spezifische Load Balancer.
  • Ingress: Ingress-Ressourcen ermöglichen die gezielte Steuerung des externen HTTP/HTTPS-Zugriffs basierend auf URL-Pfaden oder Domänennamen und sorgen für zentralisiertes Routing und Zugangskontrolle.
  • Container Network Interface (CNI) Plugins: Kubernetes unterstützt flexible Netzwerkmodelle durch CNI-Plugins wie Calico, Flannel und Weave, die unterschiedliche Anforderungen an Leistung, Skalierbarkeit und Sicherheit abdecken.
  • Network Policies: Diese Richtlinien legen fest, welche Pods miteinander kommunizieren dürfen, und ermöglichen eine präzise Steuerung des Datenflusses. Besonders in Multi-Tenant-Umgebungen sind Network Policies essenziell für Sicherheit und Isolation.
  • DNS: Kubernetes stellt einen DNS-Dienst bereit, der es ermöglicht, Pods und Services über benutzerfreundliche Namen statt IP-Adressen zu erreichen, sodass Verbindungen auch bei dynamischen IP-Änderungen stabil bleiben.

Fazit

Die Netzwerkgrundlagen in Kubernetes bilden das Rückgrat für eine effiziente, skalierbare und sichere Bereitstellung von containerisierten Anwendungen. Die besonderen Anforderungen an Dynamik, Flexibilität und Sicherheit stellen Administratoren und Entwickler vor Herausforderungen, die jedoch mit dem richtigen Verständnis und den passenden Tools bewältigt werden können.

Um das volle Potenzial von Kubernetes auszuschöpfen, ist es entscheidend, die Prinzipien der Netzwerkarchitektur zu verstehen und gezielt einzusetzen. Die Zuweisung eindeutiger IP-Adressen an Pods, die NAT-freie Kommunikation, der gemeinsame Netzwerk-Stack innerhalb von Pods und der umfassende Zugriff von Systemdiensten sind zentrale Elemente, die zur Stabilität und Effizienz des Clusters beitragen.

Tipps und Ratschläge für die Praxis:

  • Network Policies nutzen: Setzt Network Policies ein, um die Kommunikation zwischen Pods gezielt zu steuern und Sicherheitsrisiken zu minimieren. Besonders in Multi-Tenant-Umgebungen sind klare Richtlinien unerlässlich.
  • DNS-Strategien planen: Nutzt die Kubernetes-integrierten DNS-Dienste, um euren Anwendungen stabile und leicht merkbare Endpunkte zu bieten. Plant eure Namenskonventionen sorgfältig, um die Wartbarkeit zu erhöhen.
  • Monitoring und Logging einrichten: Implementiert effektive Monitoring- und Logging-Lösungen, um Netzwerkprobleme schnell zu erkennen und zu beheben. Tools wie Prometheus oder Grafana können hierbei hilfreich sein.

Durch eine bewusste Planung und kontinuierliche Optimierung der Netzwerkkonfiguration könnt ihr die Leistung und Sicherheit eurer Kubernetes-Cluster nachhaltig verbessern. Nutzt die flexiblen Möglichkeiten, die Kubernetes bietet, und passt die Netzwerkarchitektur an die spezifischen Anforderungen eurer Anwendungen an.

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