Blog GitOps mit Flux und Argo CD
Infrastrukturverwaltung automatisieren und vereinfachen.
Einführung
Die Art und Weise, wie wir IT-Infrastrukturen verwalten, hat sich in den letzten Jahren grundlegend verändert. Mit dem Siegeszug von Microservices, Containern und Cloud-nativen Anwendungen stehen Dev- und DevOps-Teams zugleich aber auch vor der Aufgabe, immer komplexere Systeme effizient zu verwalten. Manuelle Konfigurationen und Skripte stoßen dabei irgendwann an ihre Grenzen. Hier kommt GitOps ins Spiel.
Was ist GitOps?
GitOps ist mehr als nur ein Buzzword. Es ist ein Framework, das die Prinzipien von DevOps erweitert, indem es Git als Single Source of Truth für die Infrastruktur verwendet. Alle Infrastrukturänderungen werden als Code definiert und in Git-Versionierungssystemen verwaltet. Dadurch können Teams Änderungen nachvollziehen, auditieren und bei Bedarf Entscheidungen einfach zurücksetzen.
Während DevOps die Kluft zwischen Entwicklung und Betrieb überbrückt hat, geht GitOps einen Schritt weiter. Es integriert Infrastruktur als Code (IaC) vollständig in den Entwicklungsprozess und nutzt dabei die gleichen Tools und Workflows, die Entwickler täglich verwenden. Dies fördert nicht nur die Zusammenarbeit, sondern erhöht auch die Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit von Deployments.
Grundprinzipien von GitOps
GitOps basiert auf einigen fundamentalen Prinzipien, die aus der Softwareentwicklung stammen und auf die Infrastrukturverwaltung übertragen wurden. Diese Prinzipien fördern Transparenz, Zusammenarbeit und Automatisierung.
Deklarative Infrastruktur mit Infrastructure as Code (IaC)
Ein zentrales Element von GitOps ist die deklarative Beschreibung der Infrastruktur mittels Infrastructure as Code (IaC). Dabei wird der gewünschte Zustand der Infrastruktur in Form von Code definiert, oft in YAML- oder JSON-Dateien. Diese Dateien werden in einem Versionskontrollsystem wie Git gespeichert. Durch IaC wird sichergestellt, dass die Infrastruktur konsistent und wiederholbar bereitgestellt werden kann, was Fehler reduziert und den Betrieb komplexer Systeme vereinfacht.
Git als zentrales Versionskontrollsystem
Die Verwendung von Git als zentrales Repository ist ein weiteres Kernprinzip von GitOps. Git ermöglicht es, Änderungen an der Infrastruktur nachzuverfolgen, Versionen zu verwalten und bei Bedarf auf vorherige Zustände zurückzusetzen. Änderungen werden über Pull- oder Merge-Requests vorgeschlagen, was eine Überprüfung durch andere Teammitglieder ermöglicht. Dieser Workflow fördert Transparenz und Zusammenarbeit und stellt sicher, dass Änderungen vor der Umsetzung gründlich geprüft werden.
Automatisierung und kontinuierliche Synchronisation
GitOps setzt auf die Automatisierung der Infrastrukturverwaltung. Spezialisierte Tools überwachen das Git-Repository und stellen sicher, dass der tatsächliche Zustand der Infrastruktur stets dem gewünschten Zustand entspricht. Bei Abweichungen werden automatisch Anpassungen vorgenommen. Dies minimiert manuelle Eingriffe und reduziert das Fehlerrisiko.
Tools für GitOps
GitOps wird durch spezialisierte Tools unterstützt, die den Automatisierungsprozess erst möglich machen. Zwei der bekanntesten Werkzeuge für die Implementierung von GitOps-Praktiken sind Flux und ArgoCD. Beide sind Open-Source-Tools, die speziell für die Verwaltung von Kubernetes-Umgebungen entwickelt wurden und Unternehmen helfen, Infrastrukturänderungen effizient und sicher umzusetzen.
Flux
Flux ist eines der bekanntesten GitOps-Tools und wurde ursprünglich von Weaveworks entwickelt. Als Kernbestandteil des Cloud Native Computing Foundation (CNCF) Ökosystems folgt es strikt dem GitOps-Paradigma. Flux stellt sicher, dass der in einem Git-Repository definierte gewünschte Zustand der Infrastruktur kontinuierlich in der realen Umgebung umgesetzt wird.
Funktionsweise von Flux
Flux überwacht fortlaufend das Git-Repository, in dem die Infrastrukturkonfigurationen gespeichert sind. Sobald Änderungen vorgenommen werden—sei es durch einen Commit oder einen Merge-Request—erkennt Flux diese und synchronisiert die Infrastruktur automatisch mit den aktualisierten Konfigurationen. Es prüft dabei deklarativ, ob der aktuelle Zustand der Infrastruktur dem definierten Soll-Zustand entspricht, und korrigiert Abweichungen eigenständig. Dieses Vorgehen gewährleistet, dass die Infrastruktur stets den Vorgaben im Git-Repository entspricht, ohne dass manuelle Eingriffe erforderlich sind.
Wichtige Features von Flux
- Automatische Synchronisierung: Änderungen im Git-Repository werden direkt erkannt und auf die Infrastruktur angewendet.
- Automatische Image-Updates: Flux kann Container-Images automatisch aktualisieren, wenn neue Versionen verfügbar sind.
- Sicherheit und Kontrolle: Durch die ausschließliche Anwendung der im Git-Repository definierten Vorgaben werden unautorisierte Änderungen verhindert.
Flux ist besonders für kleine bis mittelgroße Kubernetes-Umgebungen geeignet, da es eine einfache und robuste Lösung bietet, ohne die Infrastruktur unnötig zu verkomplizieren.
Argo CD
Argo CD ist ein weiteres populäres Tool für GitOps, das wie Flux in Kubernetes-Umgebungen eingesetzt wird. Während Flux einen eher minimalistischen Ansatz verfolgt, richtet sich Argo CD an Anwender, die detailliertere Einblicke und erweiterte Kontrolle über ihre Deployments wünschen. Es gehört ebenfalls zum CNCF-Ökosystem und wird häufig in komplexeren Szenarien eingesetzt.
Funktionsweise von Argo CD
Argo CD überwacht Git-Repositories und stellt sicher, dass der Kubernetes-Cluster stets den in den Konfigurationsdateien definierten gewünschten Zustand widerspiegelt. Es geht dabei über die grundlegenden GitOps-Prinzipien hinaus, indem es zusätzliche Funktionen für die Visualisierung und Verwaltung der Infrastruktur bietet.
Wichtige Features von Argo CD
- Dashboard: Argo CD stellt ein benutzerfreundliches Web-Dashboard zur Verfügung, mit dem Benutzer den Zustand ihrer Infrastruktur auf einen Blick überprüfen können. Es zeigt Abweichungen zwischen dem gewünschten und dem tatsächlichen Zustand an und ermöglicht manuelle Eingriffe bei Bedarf.
- Multi-Cluster-Support: Argo CD eignet sich hervorragend für Unternehmen, die mehrere Kubernetes-Cluster verwalten, da es die Synchronisierung von Deployments über verschiedene Umgebungen hinweg ermöglicht.
- Rollenbasierte Zugriffskontrolle (RBAC): Das Tool unterstützt RBAC, was in größeren Teams wichtig ist, um Verantwortlichkeiten klar zu regeln und den Zugriff auf bestimmte Funktionen zu kontrollieren.
- Hook-Mechanismen: Argo CD erlaubt es, spezielle Aktionen vor oder nach einem Deployment auszuführen, wie zum Beispiel das Validieren von Datenbanken oder das Durchführen automatisierter Tests.
Argo CD wird oft in komplexen und dynamischen Umgebungen eingesetzt, in denen Transparenz und erweiterte Steuerungsmöglichkeiten entscheidend sind. Es ist besonders geeignet für Unternehmen, die ihre Infrastruktur auf mehrere Kubernetes-Cluster verteilt haben oder spezifische Anforderungen an Sicherheit und Compliance erfüllen müssen.
Fazit
GitOps bringt Struktur und Automatisierung in die Infrastrukturverwaltung und ist besonders in modernen Cloud-Umgebungen von großem Wert. Durch den Einsatz von Tools wie Flux oder ArgoCD sowie die Nutzung bewährter Praktiken wie IaC und Versionskontrolle können Unternehmen ihre IT-Infrastruktur effizienter, sicherer und skalierbarer gestalten.
In einer Welt, die sich immer schneller verändert, bietet GitOps die Möglichkeit, mit diesen Veränderungen Schritt zu halten – oder ihnen sogar einen Schritt voraus zu sein.
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